Begehbare Dusche: Ideen, Beispiele & Tipps - [SCHÖNER WOHNEN]

2022-10-09 15:07:07 By : Ms. Nina Cai

Stufenlose offene und bodengleiche Duschen sind besonders komfortabel zu betreten und sehr bequem zu reinigen. Spätestens im Alter weiß man das besonders zu schätzen. Außerdem macht es mehr Spaß, wenn man den Freiraum beim Duschen genießen kann und nicht in einer kleinen Zelle steht.

Wer nur ein kleines Bad hat, sollte sich überlegen, ob er Dusche und Badewanne auf wenige Quadratmeter quetschen oder lieber eine bodengleiche, ebenerdige Dusche wählen will. Der Raum wirkt damit architektonisch großzügiger. Achten Sie vor allem auf:

Für den Walk-in-Effekt muss die Duschflächen komplett eben im Boden eingelassen sein. Wer seine begehbare Dusche fliesen will, sollte Folgendes bedenken: Kleine Fliesen haben meterlange Fugen, die schwer zu reinigen sind. Große Fliesen müssen zum Ablauf hin abgesenkt werden und deshalb geschnitten werden, das gibt oft hässliche Fugenmuster. Zusätzlich erhöhen Fugen die Gefahr der Durchfeuchtung. Es gibt allerdings Quarzplatten in Maxigrößen von 161 bis 327 cm, die sich für einen durchgehenden Bodenbelag eignen.

Sehr einfach ist die Bündigkeit mit sogenannten Duschtassen oder -flächen herzustellen. Das sind Duschwannen ganz ohne Kante, die komplett mit Ablauf und dem richtigen Gefälle als Set eingebaut werden. Es gibt sie in vielen Farben, Formaten, Materialien und Mustern zum Beispiel von Bette, Duravit, Kaldewei, Villeroy & Boch. Außerdem eignen sie sich auch für die Sanierung von Altbauten, wo oft nur 5 cm Bodenaufbau vorhanden sind.

Der perfekte Ablauf braucht ein Gefälle von zwei Prozent und sollte fast unsichtbar sein. Es gibt ihn in drei Varianten: als Deckel, als Rinne und als Wandablauf. Der klassische Deckel wird meist bei fertigen Duschflächen verwendet. Die Rinne wird total unauffällig oder absichtlich akzentuiert in die Fuge eingelassen, es gibt sie zum Beispiel von Dallmer oder Viega. Geberit stellt einen Ablauf her, der sich bündig in der Wand versteckt und sogar befliest werden kann, sodass er kaum zu sehen ist.

Sie dient als Spritzschutz und Raumteiler und schützt vor Zugluft. Das beste Material: Glas. Es sollte UV-gehärtet oder nanoversiegelt sein, dann setzen sich weder Wasser, Kalk noch Schmutz ab (Tipp: "Artclear" von Artweger). Das Abziehen entfällt fast ganz, einfach abspülen, fertig! Für etwas Grandezza sollte der Eingang mindestens ein Meter breit sein (je offener, desto besser) und die Wand rundherum gut abgedichtet, wenn sie nicht auf Füßen steht.

Einbaufertige Flächen gibt es in vielen Formaten und Farben, aber auch unterschiedlichen Materialien, die allesamt sehr einfach zu reinigen sind. Als da wären zum Beispiel:

Mineralguss Der Verbundwerkstoff, ein Gemisch aus Acryl und feinen Mineralstoffen, wird in Gussformen gepresst, ist robust, kratzresistent, und seine Oberfläche fühlt sich leicht rau an.

Stahl-Emaille Die stabile Verbindung aus Stahlblech und Glas ist unempfindlich, pflegeleicht und fast unverwüstlich. Bei punktuellem Stoß kann die glatte, haptisch weiche Oberfläche jedoch platzen.

Acryl Der Kunststoff ist leicht, stoßunempfindlich und leitet die Bodenkälte nicht so stark. Für seine höhere Belastbarkeit wird er mit Glasfaser verstärkt.

Bevor man die alte Dusche herausreißt, unbedingt die baulichen Voraussetzungen prüfen (lassen). Bei Altbauten kommt es auf die Richtung der Balkenlage und vor allem auf die Einbauhöhe an. Ist die Höhe zu gering, passt der Ablauf nicht hinein. Die Gesamtaufbauhöhe sollte mindestens zehn Zentimeter betragen

Wer nicht in Badelatschen duschen gehen möchte, sollte bei der Wahl der Bodenbeläge vor der Dusche beziehungsweise im ganzen Bad auf die Trittsicherheit achten. Die wird in Deutschland durch die DIN 51131 bestimmt und in fünf Gruppen eingeteilt: R9 bis R13. Das R steht hierbei für Rutschsicherheitswert. Je größer der Wert, desto höher die Rutschsicherheit. Im Barfußbereich sollte die Rutschhemmung mindestens R10 oder mehr haben.

Gleichzeitig werden Materialien wie Fliesen in den Kategorien A, B und C eingeteilt. Klasse A steht für Räume – beispielsweise öffentliche Umkleidekabinen –, die nur ab und an mal nass sein könnten. Klasse B steht unter anderem für öffentliche Duschräume, den Bereich rund um Desinfektionssprühanlagen oder Planschbecken, Kategorie C für Bereiche, die dauerhaft nass sind oder unter Wasser liegen. Bei einer bodengleichen Dusche wäre die Mindestanforderung demnach R10B.

Großer Kopf, dichter Regen, viel Entspannung. Mehr gibt es zum Duschkopf nicht zu sagen? Doch. Wer es krachen lassen möchte, stattet seine Dusche mit unterschiedlichen Strahlarten, farbigem Licht, Sound und edlen Düften aus. Richtig super sieht das Ganze aus, wenn der unter Putz installierte Brausekopf direkt aus Decke oder Wand kommt. Aber Vorsicht: Die kleinen Ufos wiegen bis zu sieben Kilo und müssen fest im Mauerwerk befestigt werden.

Welcher Knopf ist jetzt für welchen Teil der Dusche? Auch das kennen wir aus Hotelbädern, wo man ganz gern mal den falschen erwischt. Egal ob Unter- oder Aufputzarmaturen, viele Hersteller wie etwa Axor, Duravit, Grohe und Hansgrohe haben ihre Thermostate mit einfachen Piktogrammen ausgestattet, sodass es nicht mehr zu Verwechslungen kommt. Das ist gerade bei mehreren Wasserauslässen und verschiedenen Strahlarten hilfreich.

Warum ist die bodengleiche Dusche im Trend?

Das Bad wirkt großzügiger, man fühlt sich nicht eingeschlossen. Außerdem ist eine bodengleiche und somit auch barrierefreie Dusche viel komfortabler zu begehen.

Warum eine Duschwanne, wenn ich einfach durchfliesen kann?

Eine emaillierte Duschfläche lässt sich viel besser reinigen, und das Wasser fließt sauber ab. Große Fliesen kann man kaum passgenau absenken. Kleine Mosaikfliesen haben unzählige Fugen, die nur kurze Zeit hygienisch und schön sind, und irgendwo bleibt immer eine Pfütze zurück, mit den bekannten Folgen.

Duschen sind fast immer weiß. Wieso?

Jeder erinnert sich an die orangefarbenen und olivgrünen Badelemente der Siebziger. Sie wurden später durch zeitloses Weiß ersetzt. Die Möbel- und Küchenindustrie setzt heute mit natürlichen Farben schöne Akzente, die auch im Bad toll wirken. Die zwölf neuen Naturfarben von Kaldewei haben wir mit unserem Produktmanagement und führenden Architekten so entwickelt, dass sie aktuellen Fliesenfarben entsprechen und sich perfekt kombinieren lassen. Und natürlich ist auch Weiß dabei.

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